Der Flecken Bovenden hebt die Elternbeiträge für Krippeneinrichtungen zum 01.01.2025 um bis zu 12 % an. Diese Entscheidung hat der Jugendausschuss der Gemeinde in seiner letzten Sitzung getroffen.Auf Kritik stößt die geplante Erhöhung bei der Gemeinderatsfraktion der FDP. „Die Erhöhung der Elternbeiträge um bis zu 12 % ist ein Angriff auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gerade Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, werden durch die von SPD und CDU beschlossene Erhöhung überdurchschnittlich belastet“ so FDP-Ratsfrau und Jugendausschussmitglied Constanze Kohn.Seit 2015 werden die Elternbeiträge in Bovenden automatisch an die allgemeine Lohnentwicklung angepasst. Dabei erfolgt jedoch eine regelmäßige Revision, die je nach Finanzbedarf auch zu Beitragserhöhungen deutlich über der Lohnentwicklung führen kann. Eine solche Revision war nunmehr nötig geworden, da die jährliche Erhöhung allein nach Zahlen der Verwaltung nicht zu einer hinreichenden Kostendeckung führte.Die nunmehr beschlossene Erhöhung der Beiträge sieht je nach Einkommensgruppe eine Erhöhung zwischen 2 und 12 % vor. Dabei greift die Erhöhung um 12 % bereits ab einem Familieneinkommen von 4.500 Euro monatlich und liegt deutlich über der allgemeinen Lohnentwicklung. In absoluten Zahlen ergibt sich so beispielsweise eine monatliche Erhöhung um 56,80 Euro für einen Ganztagsplatz.„Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels dürfen wir berufstätige Eltern nicht durch stark steigende Krippenbeiträge überlasten. Zusätzliche Kosten für Kinderbetreuung müssen fair auf alle Schultern verteilt werden, wie das zum Beispiel die Stadt Duderstadt praktiziert. Der Beschluss des Bovender Jugendausschusses lässt dieses Augenmaß komplett vermissen“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Jan Risting. Die ungleiche Mehrbelastung sei auch deshalb problematisch, weil die Einteilung in Einkommensgruppen auf einer Selbsteinstufung der Eltern beruhe. „Die ehrlichen Eltern sind durch diese Erhöhung am Ende die Gekniffenen“, so Risting abschließend.