Wir beantworten Fragen zu AREA 3-Ost
Das Göttinger Tageblatt hat die Parteien im Bovender Gemeinderat um eine Stellungnahme zum geplanten Gewerbegebiet AREA 3-Ost gebeten. Wir haben die Fragen gemeinsam als FWG/FDP-Gruppe im Bovender Gemeinderat wie folgt beantwortet.
Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die Bürgerproteste im Allgemeinen?
Es ist legitim, eine andere Meinung zu AREA 3-Ost zu vertreten als die Gemeinderäte von Bovenden und Nörten-Hardenberg. Genauso, wie wir den kritischen Stimmen der Gegner zuhören, erwarten wir jedoch auch, dass sich die Bürgerinitiative mit den Argumenten der Befürworter auseinandersetzt.
Zugleich widersprechen wir denjenigen Gegnern von AREA 3-Ost entschieden, die bereits im letzten Jahr öffentlich die Insolvenz von Unternehmen im Zuge der Corona-Krise herbeigesehnt haben, um den Flächenbedarf zu reduzieren. Eine solche Haltung ist eine Frechheit gegenüber Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich in der gegenwärtigen Krise um ihre Existenz sorgen.
Wie bewerten Sie die jüngsten Proteste in Form von Demonstrationen (zuletzt am 28. März)?
Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut und gilt auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Selbstverständlich müssen bei Demonstrationen sämtliche Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten werden. Fragwürdig ist jedoch, dass diejenigen, die für den Schutz der Feldlerche zu kämpfen vorgeben, ausgerechnet an den Brutplätzen dieses Vogels demonstrieren und die Feldlerche damit selbst stören. So entsteht der Eindruck, dass umweltpolitische Argumente lediglich vorgeschoben werden, um AREA 3-Ost in Misskredit zu bringen.
Wie bewerten Sie die jüngsten Proteste in Form von Sachbeschädigungen (so der Fall Mitte März, als Pfähle umgerissen wurden, an denen Flatterband zur Vertreibung der Feldlerchen vor Ort angebracht ist)?
Sachbeschädigungen an den Vergrämungsmaßnahmen sind völlig inakzeptabel und müssen mit aller Härte des Gesetzes verfolgt werden. Der entstandene Schaden beläuft sich auf 20.000 bis 25.000 Euro, die von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern bezahlt werden müssen. Das „Aktionsbündnis Plesse-Angerstein“ muss sich den Vorwurf gefallen lassen, sich noch immer nicht unmissverständlich von diesen Sachbeschädigungen distanziert zu haben.
Wie positioniert sich Ihre Wählergemeinschaft aktuell in der Area-3-Thematik? Hat sich daran zuletzt etwas verändert oder besteht die Möglichkeit, dass sich noch etwas daran verändern wird?
Als FWG/FDP-Gruppe haben wir das Gewerbegebiet AREA 3-Ost von Anfang an unterstützt. Daran hat sich auch durch die aktuellen Diskussionen nichts geändert. AREA 3-Ost schafft lokale Arbeitsplätze und ist daher ein Gewinn für junge Familien, die in Bovenden Wohnraum, Arbeitsplätze und Freizeitangebote in nächster Nähe finden. Außerdem tragen die zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen dazu bei, dass wir in Bovenden auch zukünftig Kindergärten, Schulen, Feuerwehren und viele weitere Angebote finanzieren können. Daher stehen wir auch in Zukunft zu AREA 3-Ost.
FDP-Ratsherr Jan Risting verteidigt das Projekt Area 3 in einer aktuellen Pressemitteilung nicht nur, er nennt es sogar einen „Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, weil so weniger Versiegelung nötig sei als mit zwei nach Kommunen getrennten Gebieten. Was halten Sie von dieser Einordnung?
Diese Einordnung entspricht der gemeinsamen Haltung der FWG/FDP-Gruppe im Bovender Gemeinderat. Würden Nörten-Hardenberg und Bovenden jeweils für sich ein Gewerbegebiet mit eigenen Zufahrtsstraßen erschließen, wäre die Flächenversiegelung im Ergebnis größer als durch das interkommunale Gebiet. Darüber hinaus ist AREA 3-Ost auch deshalb ein Beitrag zum Klimaschutz, weil wir durch die Schaffung lokaler Arbeitsplätze lange Anfahrtswege für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vermeiden.
Im Namen der FWG/FDP-Gruppe im Bovender Gemeinderat
Dr. Reinhard Bodenburg (Gruppensprecher; Fraktionsvorsitzender der FWG)
Jan Risting (Gruppensprecher; Ratsherr der FDP)
Hans Schäfer (Vorsitzender der FWG Bovenden e.V.)